Tag 9: Inari – Sodankylä. 254 KM. Ohjemine.

Ich sitze hier 25 km südlich von Sodankylä am See und schreibe. Ortszeit 21:55 Uhr. Hinter mir stehen unsere Zelte ein Stück weiter hoch Markus Yamaha. Ohne Tank, Verkleidung und mit zerlegtem Vergaser . Mitten in der Pampa, ääh Lappland. Was war geschehen ?

Der Tag fing bereits mit einer Reparatur an. Ingos Schalthebel funktionierte nicht mehr richtig, da hat er in kurz zum Reinigen auseinander genommen. Leider ist dabei der Motorblock ein paar Zentimeter abgesackt. 2 Stunden, ein verschlissenes Ratschenband, einem Hebel mit gefundenen Brettern und ca. 90 Flüchen später saß alles wieder am richtigen Platz.

Dann gabs wieder mal unser Frühstück um 13:00 Uhr. Die Burger hier in Finnland sind übrigens mindestens genau so gut wie die Norwegischen und die waren schon Klasse. Hier ist alles allerdings eine Ecke günstiger. Ein Burgermenu mit Fritten und Cola kostet 7,50 €. Das empfindet man nach Norwegen geradezu als Spottpreis.

14:00 Uhr kamen wir erst auf die Straße.
-Im Hintergrund springt übrigens gerade die Ténéré an und alle jubeln, ich auch. 22:15 Uhr jetzt nur noch schnell zusammenbauen-

Wo war ich, ach ja !
Um ca. 16:30 Uhr, hatte ich schon erwähnt, daß der Finne gerne gerade Straßen baut, fiel Markus ein Zylinder aus. Parkplatz, Kühler ab Zündkerze raus.Raus ? Nö ! Aufgrund eines kleinen Kommunikationsproblems hatten wir nicht den richtigen Zündkerzenschlüssel für die einzige Yamaha. Was tun ? Zur nächsten Tanke fahren einen besorgen. Navi aktiviert. Och, sind ja nur 40 km.
Wer fährt ? André, der kann am besten Englisch und ist hier beim Schrauben sowieso über wie Stevie Wonder bei den Montagsmalern. Ich hätte es nicht geglaubt, aber man kann sich gleichzeitig degradiert über den Tisch gezogen und geschmeichelt fühlen.

Ich also los. 80 km für einen Zündkerzenschlüssel. Hier verschieben sich echt die Maßstäbe. Als ich wieder da war konnten wir auch Ruckzuck die Zündkerze als Fehlerquelle aussschließen. Tärää ein Tusch.
Plan: zum Campingplatz Vergaser auseinander bauen. Soll schon auf einem Pott gehen. Und sind ja nur 40 km. Campingplatz war aber voll, viele Monteure. Die ersten hysterischen Lacher. 25 km weg ist noch einer. Pustekuchen, da war mal einer, ein Geistercampingplatz mitten im Nichts, aber schön am See. Jetzt reichte es. Zelte raus und los. Das war um 20:30 Uhr.

Die Fehlerquelle war, daß sich die Leerlaufdüse im Vergaser losgerappelt hatte und der Vergaser dadurch vollief. Immer schön jemanden dabei zu haben, der sich so gut mit sowas auskennt wie Ingo.

Na ja ich kann Englisch, das reicht immerhin für Botenfahrten….grins.
Jetzt wird heute wild gecampt. Der zweite Tag ohne WLAN. Aber wir hoffen auf Morgen. Schön ist es hier, aber langsam arschkalt. Mal gucken ob wir Feuer machen können….grunz.

Bis Morgen.gap

P.S. Nebenbei hat sich Ingo noch bei der Zeltplatzsuche festgefahren, Markus Laune war zwischendurch auf dem absoluten Tiefpunkt und Brathering aus der Büchse schmeckt wie eine Mischung aus Schlag in die Fresse und Yak-anus. Was haben wir doch teilweise für einen Mist als Verpflegung gekauft. Gott sei Dank gibts Morgen wieder Frühstücksburger.

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